(jc) (sv) Am 20. und 21.
Oktober fand in Boston, Massachusetts, die größte
Regatta der Welt statt, der „Head of the Charles“.
In Sichtweite des Universitätsgeländes der Harvard
University kämpften die besten Ruderteams der
Welt um den Sieg auf der 3 Meilen langen Strecke.
Knapp 300.000 Zuschauer konnten bei strahlendem
Sonnenschein die spannenden Wettkämpfe auf dem
Charles River verfolgen. Zum ersten Mal in der
Geschichte der RGE nahm an dieser Regatta auch
ein Eberbacher teil. Neben Rudergrößen wie Marcel
Hacker, dem Bronzemedaillen-Gewinner im Einer
bei den Olympischen Spielen 2000, und dem Deutschland-Achter
stritt auch Axel Mayer mit den Besten seiner Altersklasse
im sogenannten „Champions-Eigths“, sprich im Rennen
der schnellsten Achter, um den Sieg.
Die Konkurrenz war gewaltig. Insgesamt hatten
sich etwa 800 Achter-Mannschaften angemeldet,
in der Champions-Eights-Klasse waren es immer
noch annähernd 50 Boote. Um so erfreulicher ist
der ausgezeichnete 12. Platz der deutschen Achter-Crew
um Axel Mayer, die zudem noch im Altersdurchschnitt
zu den jüngsten gehörte. Die Besatzung des Achters
war hochklassig. Auf Schlag saß Axel Mayer, auf
Vize-Schlag sein Zweier-Partner Andreas Penkner,
beide zweifache deutsche Meister im Vierer und
Achter in diesem Jahr. Des weiteren an Bord befanden
sich Toni Seifert und Gregor Hauffe, mit denen
Mayer und Penkner ihre beiden Titel holten, zwei
Juniorenweltmeister des Jahres 2001, der ehemalige
Schlagmann des deutschen National-Achters und
ein weiterer Kader-Ruderer. Gesteuert wurde das
Boot von Stefan Lier, dem Steuermann des deutschen
B-Senioren National-Achters.
Bei einer Langstreckenregatta wie dem „Head of
the Charles“ wird nicht gleichzeitig gestartet,
sondern jeweils in einem 10 Sekunden Abstand.
Der Achter des DRV startete an 38. Stelle für
den Homberger Ruderklub in einem Leih-Achter der
Harvard University und hatte nun die schwierige
Aufgabe den National-Teams aus Deutschland, den
USA und Holland sowie diversen Universitäts-Achtern
Paroli zu bieten. Zunächst sah es ausgezeichnet
für sie aus. Nach zwei Meilen hatten sie bereits
fünf Boote überholt und holten trotz immer stärker
werdendem Gegenwind und hohem Wellengang weiter
auf. Doch die Überholmanöver hatten auf der sehr
kurvenreichen Strecke Kraft und Zeit gekostet,
so dass die Achter-Mannschaft sich am Ende mit
einem 12. Platz begnügen musste. Angesichts der
hochklassigen Konkurrenz war diese Platzierung
jedoch ausgezeichnet, und wie Axel Mayer meinte,
auch gänzlich unerwartet. Thomas Affeldt, der
derzeitige Bundestrainer der B-Senioren, dürfte
dieser Erfolg in seinem Entschluss gefestigt haben,
aus dieser Achter-Mannschaft den nächstjährigen
National-Achter zu formen. Man darf also gespannt
in die Zukunft schauen.
29.11.01